Deutsches Abfallaufkommen: BDE kritisiert ungenutzte Recyclingpotenziale

Der BDE kritisiert, dass die Verwertungsquoten in Deutschland seit Jahren stagnieren.

14.06.2017

Angesichts jüngst veröffentlichter Zahlen des Statistischen Bundesamtes kritisiert der BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V., dass erhebliche Recyclingpotenziale ungenutzt bleiben. Auch wenn die Verwertungsquoten des deutschen Abfallaufkommens seit Jahren bei knapp 80 Prozent liegen, wäre durch besseren Vollzug, praxisnahe Regeln und deren Beachtung mehr möglich.

„Natürlich ist es positiv, dass die Verwertungsquoten konstant auf hohem Niveau sind. Aber sie stagnieren eben auch, seit 2012 sind keine Verbesserungen festzustellen. Die Politik lässt die Entsorgungswirtschaft gegen eine gläserne Decke stoßen. Dieser Stillstand ist unbefriedigend und muss beendet werden“, sagte BDE-Präsident Peter Kurth.

Schuld daran sei zum einen mangelhafter Vollzug: „Bei Gewerbeabfällen wird viel Recyclingpotenzial verschenkt, weil die Behörden im Vollzug oftmals untätig bleiben“, so Kurth. Zum anderen werden bestehende Regelungen gar nicht erst umgesetzt: „Dass es bereits seit 2015 eine Getrenntsammlungspflicht für Bioabfälle gibt, missachten viele Kommunen weiterhin.“ Bei den mineralischen Bauabfällen, dem größten Abfallstrom Deutschlands, sei zudem ein leichter Rückgang der Recyclingquote zu verzeichnen. Kurth: „Dieser Rückgang darf keinesfalls zum Trend werden. Die Branche braucht Rahmenbedingungen für mehr Recycling.“

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Bernhard Schodrowski

Leiter Kommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit