Verbände fordern europaweite Abschaffung von Gemischterfassungssystemen für Altpapier

Entsorgungswirtschaft und Papierindustrie fordern für ganz Europa eine konsequente getrennte Erfassung von Altpapier.

06.02.2018

Altpapier ist der wichtigste Rohstoff der Papierindustrie. In Deutschland werden rund 17,1 Mio. Tonnen Altpapier zur Herstellung von Papier, Karton und Pappe genutzt, was einer Altpapiereinsatzquote bei der Papiererzeugung von 75 % entspricht. Diese Leistung der Wertschöpfungskette Altpapier, die von den Verbänden BDE, bvse und VDP vertreten wird, trägt zur hochgradigen Schließung des Papierkreislaufes bei.

Voraussetzung für eine erfolgreiche Kreislaufschließung ist eine Bereitstellung von qualitativ hochwertigen Altpapieren. Neben einem konsequenten Qualitätsmanagement Altpapier über die gesamte Wertschöpfungskette, ist hierfür eine saubere und vor allem getrennte Erfassung von Altpapier an den jeweiligen Anfallstellen nötig.

Während dies in Deutschland schon heute fast flächendeckend erfüllt wird, setzen andere europäische Länder teilweise noch auf Gemischterfassungssysteme. Die gemeinsame Erfassung verschiedener Materialfraktionen führt dazu, dass die Qualitätsstandards für ein fachgerechtes Recycling von Altpapier und damit für eine Kreislaufschließung nicht bzw. nur sehr eingeschränkt erfüllt werden. Hierdurch kann der wertvolle Rohstoff Altpapier nicht qualitativ hochwertig aufbereitet und im Sinne der Kreislaufwirtschaft wieder in die Produktion von Neupapier einfließen.

Die Verbände der Wertschöpfungskette Altpapier fordern daher in ganz Europa die konsequente Abschaffung von Gemischterfassungssystemen und die getrennte Erfassung von Altpapier. Die zukünftige Rohstoffpolitik muss so gestaltet werden, dass der Rohstoff Altpapier europaweit in guter Qualität zur Wiederverwertung zur Verfügung steht. Die Getrennterfassung ist hierbei von essentieller Bedeutung.

Dies gilt umso mehr, wenn für gemischt erfasstes Altpapier aus Ländern, die keine saubere Getrennterfassung vorzuweisen haben, wegen der chinesischen Importrestriktionen neue Absatzwege - beispielsweise auch nach Deutschland - gesucht werden.

Die Entsorgungswirtschaft und die Papierindustrie fordern deshalb, die in Deutschland seit Jahren geltenden hohen Anforderungen an Sekundärrohstoffe nicht durch die Einfuhr und den Einsatz unsauberer Materialien aufzuweichen und dafür Sorge zu tragen, dass in Europa gleichwertig hohe Standards bei Getrenntsammlung und Aufbereitung von Altpapier kurzfristig umgesetzt werden.

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