Der BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft sieht nach den Worten seines Präsidenten Peter Kurth im Engagement der Branche bei Investitionen in den Umweltschutz „wichtige Schritte in Richtung Zukunft“. Zugleich forderte er von der Politik vor dem Hintergrund der aktuellen Lage eine angemessene Unterstützung der Firmen bei der Bewältigung der explodierenden Energiekosten.
„Die Meldung, dass 61 Prozent aller Umweltschutzinvestitionen im Jahr 2020 in Unternehmen unserer Wirtschaftszweige getätigt wurden und wir dabei eine Steigerung von 13,9 Prozent gegenüber 2019 verbuchen können, ist die gute Nachricht des Tages in schwierigen Zeiten. Jetzt kommt es darauf an, dass diese Investitionsfreude aufgrund der aktuellen Lage nicht nachhaltig getrübt wird oder gar ein abruptes Ende findet. Hier ist die Politik gefordert,“ sagte Kurth am Donnerstag in Berlin anlässlich der DESTATIS-Veröffentlichung zu Unternehmensinvestitionen in den Umweltschutz.
Demnach hatten die Firmen des produzierenden Gewerbes in Deutschland bei Investitionen im Jahr 2020 knapp 12,1 Milliarden € bei Umweltschutzvorhaben eingesetzt, was einem Anteil von 13,5 Prozent ihrer gesamten Investitionen entspricht. Das Baugewerbe wird hierbei nicht erfasst. Mit einem Volumen von insgesamt 7,4 Milliarden € lagen dabei die Unternehmen der Abwasser- und Entsorgungswirtschaft an der Spitze der Statistik. Der Löwenanteil von 4,6 Milliarden € bezog sich dabei auf Investitionen der Abwasserwirtschaft in den Umweltschutz. Dieser Wert entspricht 38,1 Prozent aller Umweltschutzinvestitionen. Im Vorjahr waren es noch 4,3 Milliarden, zudem entfielen mit einer Summe von 2,8 Milliarden € rund 23 Prozent der Investitionen auf die Abfallwirtschaft. Im Jahr 2019 lag dieser Wert noch bei 2,6 Milliarden €.
Kurth: „Die Zahlen belegen nicht nur eine erfreuliche Entwicklung, sondern auch die Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Sie zeigen auch, dass Investitionen in den Umweltschutz ein unverzichtbarer Bestandteil des Transformationsprozesses in eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft der Zukunft sind. Die Unternehmen der Abwasser- und Abfallwirtschaft sind hier maßgebliche Treiber des Fortschritts. Diese Transformation darf auf keinen Fall wegen der weltweiten Entwicklungen Schaden nehmen oder ein jähes Ende finden. Die Politik in Deutschland muss gerade jetzt mit wettbewerbsfähigen Energiepreisen dafür sorgen, dass die Industrie nicht vom Netz geht, ihre Produktion reduziert oder schlimmstenfalls einstellt. Die Politik muss ein durch diese Krise drohendes Scheitern der Gesamtwirtschaft und damit auch der Kreislaufwirtschaft unbedingt verhindern."