Der BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e. V. hat mit scharfer Kritik auf einen Fernsehbeitrag des WDR reagiert.
„Die WDR-Fernsehdokumentation wird dem Thema überhaupt nicht gerecht. Von einem solchen Beitrag darf man im Interesse aller Beschäftigten und der Sachlichkeit mehr Ausgewogenheit erwarten“, sagte BDE-Präsident Peter Kurth am Freitag in Berlin.
Der Westdeutsche Rundfunk hatte am 16. September 2020 in seiner Reihe „Die Story“ eine Fernsehdokumentation unter dem Titel „Giftmüll: Deutschlands schmutziges Geheimnis“ ausgestrahlt. Der BDE kritisiert nun die darin enthaltene Abwertung des Umgangs mit belasteten Abfällen, der in die Nähe des organisierten Verbrechens gerückt wird. So heißt es in dem Beitrag, dass es einfach sei, in Deutschland „Abfall verschwinden zu lassen“ und dass (mit Abfall) „wahnsinnig viel Geld gemacht“ werde. Außerdem kommt ein Polizeibeamter zu Wort, der eine „Expertenäußerung“ zitiert, wonach „mit Abfall mehr Profit gemacht werde als mit Drogen.“
Kurth: „Die Empörung unter unseren Mitgliedsunternehmen ist zu Recht sehr groß. Die Fernsehdokumentation, die mit einem reißerischen Titel ins Programm kam, belässt es bei einer groben Pauschalkritik an der gesamten Entsorgungsbranche und verpasst in dieser Weise den mehr als 290.000 Beschäftigen unseres innovativen Wirtschaftszweigs einen mächtigen Schlag ins Gesicht. Die Art der Berichterstattung verzichtet auf die Darstellung der seriösen Tätigkeit der Entsorgungsunternehmen in Deutschland, die Tag für Tag sichere Lösungen für sämtliche Entsorgungsprobleme finden und sich dabei an sämtliche gesetzliche Regelungen und Verordnungen halten. Es ist für unsere Mitgliedsunternehmen schwer zu ertragen, mit einer „Müllmafia“ in einem Atemzug genannt zu werden. Aktuell sind wir dabei, mit der Produktionsfirma und der zuständigen Redakteurin beim WDR das Gespräch zu suchen. Uns geht es nicht darum, gegen die freie Berichterstattung vorzugehen. Wir erwarten lediglich eine ausgewogene Darstellung schwieriger Sachverhalte und den Verzicht auf Pauschalkritik.“